Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg, das Mideast Freedom Forum Berlin und die Jüdische Studierendenunion Deutschland rufen gemeinsam zur Demonstration auf:
Wir erleben derzeit beunruhigende Ereignisse in Berlin, Deutschland und der ganzen Welt: die verschiedenen, hässlichen Gesichter des Antisemitismus. Wir werden Zeugen des Antisemitismus in der Rechten, der Linken, unter religiösen ExtremistInnen, sowie im bürgerlichen Mainstream. Auf Berliner Straßen findet aktuell eine Reihe antisemitischer und gewalttätiger Demonstrationen statt. Dort wird offen zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden im Namen des Dschihad aufgerufen. Dazu gesellen sich Gruppen, welche die Intifada glorifizieren und mörderischen Terrorismus als vermeintlichen Freiheitskampf und "Dekolonialisierung" rechtfertigen. Eine ernstzunehmende Auseinandersetzung der Veranstalter mit Antisemitismus und Gewalt in den eigenen Reihen ist nicht erkennbar.
Wir sind es leid, zu diesen Vorfällen zu schweigen. Wir sind es leid, dass Jüdinnen und Juden in Berlin Angst haben. Wir sind es leid, die Dämonisierung und Delegitimierung Israels mit anzusehen. Wir haben es satt, in Debatten übergangen zu werden und eine unzureichende Darstellung von Antisemitismus als ein "Problem der Anderen" zu erleben.
Antisemitismus existiert in allen Bereichen der Gesellschaft und muss in dieser Weise verstanden und bekämpft werden. Er ist weder patriotisch, noch fortschrittlich, noch heilig. Er ist ein hässlicher und gefährlicher Ausdruck des Hasses, in all seinen Formen.
Wir rufen daher dazu auf, mit uns gemeinsam am 15. Mai 2022 um 16.30 Uhr am Potsdamer Platz ein starkes Zeichen zu setzen: Gegen JEDEN Antisemitismus!