Wann: Donnerstag, den 13. Juli 2023 um 19:00 Uhr
Wo: Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, Hörsaal 2097
Eine MFFB Veranstaltung in Kooperation mit RIAS Bayern und dem Jungen Forum der DIG Berlin & Brandenburg.
Angriffe auf die Erinnerung an die Schoah und gegen Israel als jüdischen Staat häufen sich - und kommen seit einigen Jahren nicht mehr ausschließlich aus der (extremen) Rechten. Im sogenannten Historikerstreit 2.0 etwa, rund um die documenta 15 oder auf der Konferenz Hijacking Memory wurden Kernelemente der Erinnerung an die Schoah aus postkolonialen, vermeintlich antirassistischen und sich als progressiv verstehenden Milieus infrage gestellt. Gleichzeitig wurde Israel auch auf Demonstrationen regelmäßig als „Apartheid“- oder „Kolonialstaat“ oder gar als Wiedergänger des Nationalsozialismus diffamiert. Der Vortrag von Nikolai Schreiter wird die aktuellen postkolonialen Angriffe auf die Erinnerung an die Schoah und auf Israel einordnen und insbesondere den Zusammenhang beleuchten, warum die Präzedenzlosigkeit des Holocaust und der jüdische Staat so häufig gemeinsam in der vermeintlich antirassistischen Schusslinie stehen.
Im Anschluss kommentiert Julia Kopp und beschreibt, wie sich das Phänomen in Berlin darstellt.
Nikolai Schreiter hat in Wien und Jerusalem Politikwissenschaft studiert und publiziert zu Antisemitismus. Als Mitarbeiter von RIAS Bayern, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern, hat er die Broschüre "Multidirektionale Angriffe auf die Erinnerung" mit verfasst.
Julia Kopp hat Politikwissenschaften und Geschichte studiert und ist seit 2020 als Projektreferentin bei RIAS Berlin tätig. Im Mai hat das Projekt den Bericht „Antisemitische Vorfälle in Berlin 2022“ vorgestellt.