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Buchvorstellung mit Prof. Jeffrey Herf: „Israel‘s Moment"

Internationale Unterstützung für und Opposition gegen die Gründung des jüdischen Staates, 1945-1949

Wann: Donnerstag, den 26.10.2023 um 19 Uhr 

Wo: Humboldt Universität Berlin, Unter den Linden 6, Raum 3075

Eine Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (Bund) in Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB) zu der auch die DIG Berlin & Brandenburg Sie herzlich einlädt.

Wir weisen darauf hin, dass der Veranstalter eventuell Taschenkontrollen durchführt.

Prof. Herf wird den deutschsprachigen Vortrag auch in Frankfurt (16.10.), Köln (17.10) und Oldenburg (19.10.) bei den dortigen DIGs in Kooperation mit dem MFFB und der DIG (Bund) halten.

16.10. Frankfurt 19 Uhr, https://frankfurt.deutsch-israelische-gesellschaft.de
17.10. Köln 19:30 Uhr, Universität zu Köln, Hörsaalgebäude, Hörsaal A 2 Universitätsstr. 35
19.10. Oldenburg 19 Uhr, Universität Oldenburg, Campus Haarentor, Raum A01 0-006
26.10. Berlin 19 Uhr, Humboldt Universität Berlin Unter den Linden 6, Raum 3075
 

In den entscheidenden Monaten und Jahren, in denen der Staat Israel gegründet wurde, unterschieden sich die Bedeutungen von Begriffen wie Imperialismus und Antiimperialismus oder Rassismus und Antirassismus erheblich von denen, die sie in den letzten Jahrzehnten hatten. In den späten 1940er Jahren waren die stärksten Befürworter des zionistischen Projekts Liberale und Linke in den Vereinigten Staaten und in Westeuropa, insbesondere in Frankreich, sowie in der Sowjetunion, der Ukrainischen SSR, Polen und der Tschechoslowakei. Aus machtpolitischen Gründen und/oder aus politischer Überzeugung betrachteten sie das zionistische Projekt als Teil eines Schlags gegen Kolonialismus, Rassismus und natürlich gegen Antisemitismus. Widerstand gegen die Gründung des jüdischen Staates kam, über die arabischen Staaten und die Führung der palästinensischen Araber hinaus, aus dem britischen Außenministerium und aus dem Außenministerium der Vereinigten Staaten. Dieser Vortrag erinnert an diese Realitäten, die in Vergessenheit geraten sind, nie bekannt waren oder unter jahrzehntelanger antizionistischer Propaganda begraben wurden. Gerade jetzt, da der Geist des zionistischen Projekts die Proteste in Israel gegen die autoritären und theokratischen Tendenzen der derzeitigen Regierungskoalition inspiriert hat, ist es an der Zeit und wichtig, an die Realitäten der späten 1940er Jahre zu erinnern.

 

Jeffrey Herf, geb. 1947, ist Distinguished University Professor Emeritus , History an der University of Maryland.
Forschungsschwerpunkte: Moderne europäische Geschichte, Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, Geschichte des Holocaust.


Veröffentlichungen u.a.: Reactionary Modernism: Technology, Culture, and Politics in Weimar and the Third Reich (1986);  Divided Memory: The Nazi Past in the Two Germanys (1997); The Jewish Enemy: Nazi Propaganda during World War II and the Holocaust (2008); Undeclared Wars with Israel: East Germany and the West German Far Left, 1967–1989 (2016), Zweierlei Erinnerung. Die NS-Vergangenheit im geteilten Deutschland (1998), Unerklärte Kriege gegen Israel: Die DDR und die westdeutsche radikale Linke, 1967-1989 (2019).
 

Kooperationspartner vor Ort:

Frankfurt: DIG Frankfurt

Köln: DIG Köln, AStA der Universität zu Köln, Bündnis gegen Antisemitismus - BgA Köln

Oldenburg: DIG Oldenburg

 

In Berlin lädt die DIG Berlin & Brandenburg herzlich dazu ein.